"Ich bin gegen geschlossene Unterbringung weil unsere Zivilgesellschaft nur
wachsen und sich verfestigen kann, wenn Rechtsbewusstsein und Formen von
Verhältnismäßigkeit im Umgang miteinander - von 'Allen' getragen - z.B.
durch Institutionen, wie das Jugendamt gelebt werden.
Regelbrüche und Verhaltensauffälligkeiten von jungen Menschen benötigen
gerade hier besonders respektvolles Vorgehen und durch und von den
Betroffenen zugelassenes 'Verstehen wollen'. Das geht nicht ohne Vertrauen.
Junge Menschen können Grenzen nur in einem vertrauensvollen konsequenten
Gegenüber annehmen. Jugendhilfe sollte deshalb gerade von diesen jungen
Menschen als eine Chance erkannt werden können und nicht als Kontrolle
abgelehnt werden müssen.
Eine unabhängige Beschwerdestelle/Ombudsstelle scheint gerade für junge
Menschen die Hilfe zur Erziehung bekommen, nach den Erfahrungen mit der
Einrichtung Haasenburg - als bessere Gewähr für ein ausbalanciertes Leben -
eine Notwendigkeit zu sein.
Die Kosten, die unsere Zivilgesellschaft zum Wachsen benötigt, müssen
dringend eine verbesserte Grundlage bekommen. Alleine ein Ernstnehmen des §1
SGB VIII würde einen ausschließlich kontrollierenden Kinderschutz
verhindern. Integration muß eine volkswirtschaftlich besser bewertete und
ausfinanzierte Perspektive haben."
Peter Meyer (Rentner, ehem. Sozialarbeiter, die letzten 18 Jahre des Sozialarbeiter-Berufslebens bis 2009 im ASD des Bezirksamts Wandsbek arbeitend)
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