Evangelischer Erziehungsverband (EREV): Stellungnahme zur Jugendhilfeeinrichtung “Haasenburg GmbH”

3 Juli 2013 | EREV | Evangelischer Erziehungsverband

Stellungnahme zur Jugendhilfeeinrichtung “Haasenburg GmbH”

Dem Evangelischen Erziehungsverband e. V. (EREV), Fachausschuss Pädagogik, lagen der Pressebericht der taz vom 15./16. Juni 2013 sowie eine undatierte Kopie der “Allgemeinen Regeln der Haasenburg” vor. Auf Grundlage dieser Informationen erfolgt folgende Stellungnahme:

Sofern die Berichterstattung auch nur annähernd die Verhältnisse richtig wiedergibt, sind diese Maßnahmen in keiner Weise zu legitimieren, und es dürfte aus Sicht des EREV keine Betriebserlaubnis erteilt werden.

Die öffentliche Jugendhilfe hat die Verantwortung für die Begleitung der Erziehungshilfemaßnahmen und für die Kontrolle der rechtlichen Vorgaben.

Die beschriebenen Interventionen der Fixierungen etc. durch das Personal und die allgemeinen Regeln der Einrichtung sind nicht vereinbar mit einer wertschätzenden, an der demokratischen und freiheitlichen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland orientierten Pädagogik. Hierzu zählen die Achtung der Kinderrechte, die Beteiligung der jungen Menschen, die Wahrung ihrer Beschwerdemöglichkeiten sowie der Kinderschutz. Weiterlesen

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Stellungnahme des AKS Hamburg zur Geschlossenen Unterbringung (GU) als „Hilfe zur Erziehung“

In Hamburg wurde die geschlossene Heimunterbringung von Kindern und Jugendlichen 2008 mit der Schließung der GU Feuerbergstraße beendet. In der jüngeren Vergangenheit ist die Diskussion um die Einschließung von Kindern und Jugendlichen jedoch wieder aufgeflammt. Dazu beigetragen hat die Presseberichterstattung über die Zustände in den geschlossenen Heimen der Haasenburg GmbH in Brandenburg und die Praxis der Hamburger Jugendämter, Jugendliche außerhalb der Landesgrenzen in geschlossenen Heimen unterzubringen.[1]

Wir möchten den Fokus der Kritik auf das Konzept des Einschlusses, die GU an sich, richten. Es geht nicht um die Bewertung oder den Vergleich verschiedener Einrichtungen und Konzeptionen, sondern um die prinzipielle Kritik an der Einschließung junger Menschen im Rahmen der Jugendhilfe. Die politischen Entscheidungsträger und die Jugendhilfe haben offenkundig nicht aus der Geschichte der Heimerziehung in den 1950er bis 70er Jahren in der BRD und DDR gelernt, wenn die GU wieder vermehrt angewendet wird.[2] Weiterlesen

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Offener Brief der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung zur Haasenburg GmbH

Kinder und Jugendliche in Heimerziehung schützen

Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Bericht der taz vom 15.06.2013 über das geschlossene Heim der Haasenburg GmbH in Brandenburg hat uns erschüttert. Im Bericht werden detailliert Gewaltmaßnahmen gegen Kinder und Jugendliche beschrieben, darunter die sog. “Handklemme, bei der die Handgelenke geknickt werden”, Fixierung mit Gurten u.a. mehr. Laut taz vom 19.06.2013 kam es dabei auch zu Knochenbrüchen. “Totale Unterordnung” lautet eine Forderung des sog. Aufnahmeordners. “Wenn die Jugendlichen in der Reihe stehen, ist der Mund geschlossen und der Blick nach vorne gerichtet” heißt es in den Hausregeln. Weiterlesen

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Stellungnahme der GEW Hamburg zur Haasenburg GmbH

Zur geschlossenen Unterbringung von Jugendlichen, insbesondere in der Einrichtung des Trägers Haasenburg GmbH in Brandenburg

Resolution der GEW Hamburg

Die GEW Hamburg hat empört die wiederholt durch die Medien und die Anfragen der Fraktionen der Linken und von Bündnis 90/die Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft an den Senat der FHH bekannt gewordenen kindeswohlgefährdenden Zustände in der Einrichtung Haasenburg GmbH zur Kenntnis genommen. Weiterlesen

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Resolution und Aufruf der AG ASD bei ver.di zur Haasenburg GmbH

Kritik an der geschlossenen Unterbringung und hier besonders an der Praxis des Trägers Haasenburg GmbH in Brandenburg

Die AG ASD in der Fachgruppe SKJ hat sich auf ihrer Sitzung am 27.03.13 erneut mit dem Thema “Geschlossene Unterbringung Minderjähriger” beschäftigt. Anlass ist der wiederholt durch die Medien und die Anfragen in der Hamburgischen Bürgerschaft an den Senat der FHH durch die Fraktionen der Partei Die Linke und der Partei Bündnis 90/die Grünen bekannt gewordenen kindeswohlgefährdenden Zustände in der Einrichtung Haasenburg GmbH. Weiterlesen

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Stellungnahme des Hamburger Aktionsbündnis gegen Geschlossene Unterbringung (Kurzfassung)

Keine geschlossene Unterbringung von (Hamburger) Kindern und Jugendlichen in der Haasenburg und auch nicht anderswo!

Zwar hat es seit Abschaffung der geschlossenen Heimerziehung in den achtziger Jahren unter der fachlichen Leitlinie der Lebensweltorientierung viele erfolgreiche Versuche gegeben, mit den besonders Schwierigen ohne Geschlossene Heime umzugehen. Die jetzt bekannt gewordenen repressiven und autoritären Zustände und Umstände in der Haasenburg erinnern deutlich an die erst vor wenigen Jahren zu Recht skandalisierte Heimerziehung der 1950er und 60er (Wensierski 2006) , die heute öffentlich, fachlich und politisch durchweg als menschenunwürdig verurteilt werden. Weiterlesen

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Stellungnahme des Hamburger Aktionsbündnis gegen Geschlossene Unterbringung (Langfassung)

Keine geschlossene Unterbringung von (Hamburger) Kindern und Jugendlichen in der Haasenburg und auch nicht anderswo!

Bereits zwei Mal hat Hamburg in den vergangenen 30 Jahren seine eigene geschlossene Unterbringung für Kinder und Jugendliche beendet. Im Jahre 1980 wurden im Zuge der Heimreform die geschlossenen Hamburger Heime insgesamt geschlossen. Das hielt bis zum Jahr 2002, als eine neue Regierung die Wiedereinführung diskutierte und im Jahr 2003 schließlich umsetzte. Diese Einrichtung in der Feuerbergstraße wurde nach fünf Jahren 2008 geschlossen: zu teuer, zu wenige Erfolge, aber vor allem, zu viel politische Unruhe. Und es wurde politisch ruhiger, das wohl. Aber diese zweite Abschaffung führte, wie schon die erste, lediglich zu einer Verlagerung der Geschlossenen Unterbringung in andere Bundesländer. Es wurden vermutlich nicht mehr, aber auch nicht weniger Hamburger Kinder und Jugendliche geschlossen untergebracht. Durch die TAZ. die tageszeitung Nord und die parlamentarischen Anfragen der Grünen und der Linken wurde diese verschämte und heimliche Praxis erneut in den (fach)politischen und öffentlichen Diskurs getragen. Derzeit (März 2013) sind 15 Kinder und Jugendliche aus Hamburg in der Haasenburg untergebracht, einer Geschlossenen Unterbringung in Brandenburg. Weiterlesen

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Charlotte Köttgen: Die Rückkehr zu Jugendpsychiatrie und Erziehungsheim – ein Rückblick

30. Juni 2008 | FORUM für Kinder- und Jugendarbeit 2 / 2008

[…] Die Phase repressionsfreier Jugendhilfe dauerte gerade einmal zehn Jahre, bevor die paradigmatischen Vorgaben wieder zugunsten einer vermehrten stationären (auch externen) Unterbringung, einer deutlichen Psychiatrisierung und der Suche nach repressiven Erziehungsorten aufgeweicht wurden. Offenbar hatte die Zeit nicht ausgereicht, um die übergreifendenStrukturen für die Realisierung einer regionalen Versorgung und die Integration von Kindern und Jugendlichen auf Dauer zu etablieren. […]

Der komplette Text kann über diesen Link heruntergeladen werden.

 

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Interview mit Werner Schipmann: Die Gesellschaft ruft nach Recht und Ordnung

Interview mit dem Diplom-Pädagogen Werner Schipmann vom Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe (VPK) | erschienen in: Menschen – Das Magazin 2 / 2007

Herr Schipmann, warum verzichten die Mitglieder Ihres Verbandes auf geschlossene Einrichtungen?
Wir haben uns klar gegen die geschlossene Unterbringung (GU) ausgesprochen – und zwar aus mehreren Gründen: Zum einen ist die geschlossene Unterbringung rechtlich überaus problematisch; zum anderen ist nach unserer Auffassung die GU ein fachlicher Offenbarungseid. Der fachlich-pädagogische Schwerpunkt unserer Mitglieder liegt in der erfolgreichen erzieherischen Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen.

Kann man denn wirklich alle Jugendlichen durch pädagogische Maßnahmen erreichen?
Es gibt so gut wie kein Kind und keinen Jugendlichen, der auf ernsthafte Beziehungsangebote nicht positiv reagiert. Die Kinder und Jugendlichen, die so große Probleme haben, dass bei ihnen über geschlossene Maßnahmen nachgedacht wird, wurden in ihren Familien und häufig auch in ihrem sonstigen sozialen Umfeld immer wieder massiv enttäuscht; oft haben sie niemals verlässliche Beziehungen erfahren. Sie alle sind aber auf der Beziehungsebene ansprechbar. Um sie zu erreichen, ist jedoch deutlich größere Mühe und mehr Zeit nötig, was entsprechend kostenintensiv ist. Weiterlesen

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Michael Lindenberg: “Modern Talking” für die Geschlossene Unterbringung. Eine Antwort auf den Projektbericht des DJI

Oktober 2006

Viel Lärm und Geräusch wird um die geschlossene Unterbringung erzeugt. Viel Lärm und Geräusch um eine Sache, von deren aktueller Praxis wir – selbst in der Fachwelt – nicht so viel wissen. Wir sprechen oft genug nur vom Hörensagen und nicht vom Wissen darum, was da eigentlich geschieht. Und eine Meinung haben wir dazu allemal. Jeder und Jede.

Seit der Veröffentlichung der Studie von Hoops und Permien wissen wir besser Bescheid. Die Studie versucht nach der bislang immer noch als aktuell zitierten Untersuchung von Wolffersdorff, Sprau- Kuhlen und Kersten (zuletzt 1996) erneut, eine empirische Sicht auf die Geschlossene Unterbringung zu gewinnen. Keine Innensicht, allerdings, wie die Verfasserinnen ausdrücklich schreiben: “Da die Studie nur am Rande den Alltag der Einrichtungen in den Blick nehmen konnte, lassen die Projektergebnisse keine Rückschlüsse darauf zu, ob und inwieweit in der Alltagsbewältigung oder durch spezielle heiminterne Regelungen (z.B. Öffnen der Post, Mithören bestimmter Telefongespräche, Einsatz von Wachdienstpersonal) Verletzungen der Rechte untergebrachter Jugendlicher stattfinden.” (S. 16) Um ihre empirische Sicht zu gewinnen, haben die beiden Verfasserinnen in mehr als zwei Jahren folgende fünf Arbeitspakete in Angriff genommen: Erstens haben sie mit etwas 40 Fachkräften in Jugendämtern gesprochen und dort 38 Aktenanalysen durchgeführt. Zweitens haben sie in Heimen mit 15 Leitungskräften geredet und 125 Akten aus den von ihnen besuchten 9 Heimen ausgewertet. Drittens haben sie mit 35 untergebrachten Jugendlichen leitfadengestützte Interviews geführt. Viertens haben Interviews mit leitenden Ärzten in 16 jugendpsychiatrischen Kliniken stattgefunden, und fünftens wurden von den Verfasserinnen die Praxis der Verfahrenspflege und die der einweisenden Familiengerichte untersucht. Die Ergebnisse zuerst. Was haben die Autorinnen herausgefunden? Weiterlesen

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